Blick durch alte Baumstämme in die grüne Krone – Licht, Wandel und Verbundenheit mit der Natur.

Stufen

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …

und manchmal auch ein bisschen Chaos

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse


Zwei Welten. Zwei Stimmungen. Ein Anfang.

Während ich hier im Camper in der Türkei sitze – Sonne, 25 Grad, leichter Wind und das Meer in der nahen Ferne – erzählt mir Helen am Telefon:
„In Deutschland ist Herbst, 9 Grad, alles grau.“

Zwei Welten. Zwei Stimmungen.
Genau das ist ein Anfang: ein Übergang von einem Raum in den nächsten.


Freiheit unter türkischer Sonne

Ich feiere meine neugewonnene Freiheit unter der türkischen Sonne und merke es jetzt wirklich:
Für mich ist das ein Anfang.

Zwischen alten Projekten und neuen Räumen, die entstehen wollen.

Neulich habe ich meine Webseite geöffnet, um nur „mal eben“ ein paar Dinge zu aktualisieren.
Und wie so oft: plötzlich passte fast nichts mehr.

Alte Texte fühlten sich eng an.
Strukturen, die mal sinnvoll waren, tragen jetzt nicht mehr.
Und ich dachte: Genau das passiert meinen Klientinnen und Klienten ständig.


Wenn Räume zu klein werden

Ein Job, der so, wie er ist, nicht mehr passt.
Eine Beziehung, die eng wird.
Ein Lebensabschnitt, der sich verbraucht hat.

Man merkt: die Räume sind zu klein geworden.

Und wie gehen wir dann damit um?
Vielleicht so wie ich: ein bisschen jammern, schimpfen, innerlich stampfen?

Erzähl mal – wie machst du das?


Und dann, wenn wir mutig sind …

… öffnen wir den Blick.
Wir fragen:

  • Was ist jetzt mein nächster Schritt?
  • Wo liegen Chancen und Möglichkeiten?
  • Wo wartet der neue Raum, der größer ist als der alte?

Mein Lieblingskompass: Ikigai

Ich nutze dafür gern das japanische Konzept Ikigai – und die Frage,
wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen.

Wenn du auf diese vier Fragen ein ehrliches Ja findest,
bist du nah dran an deinem Weg:

  1. Liebe ich, was ich tue?
  2. Sehe ich darin einen Sinn?
  3. Bin ich gut darin?
  4. Fällt es mir leicht?

Mein Impuls für dich

Nimm dir 9 ½ Minuten und stell dir diese Fragen oben.

Und wenn du dann noch Zeit hast, schreib auf:

  • Wo ist in deinem Leben gerade Herbst – kühl und grau?
  • Wo ist Türkei – warm und weit?
  • Und an welcher Stelle merkst du: Hier darf ein neuer Anfang sein?

Denn jeder Neuanfang hat seinen Zauber.
Auch wenn er ruckelig startet, Chaos bringt oder Mut erfordert.

Er beschützt uns.
Und er hilft uns, weiterzugehen.